Achtsamkeit beim Obst essen

Nehmen Sie sich ein Stück Obst, das Sie gern essen. Alles ist möglich von der Banane über den Apfel, von der Johannisbeere bis zur Erdbeere. Ihrem Geschmack und Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Anstatt die Frucht so zu essen wie gewohnt, zelebrieren sie das Essen. Schneiden Sie den Apfel oder die Banane in etwa 16 Stücke, vierteln Sie die Erdbeeren oder lösen Sie die Johannisbeeren von den Rispen. Legen Sie die kleinen Stücke auf eine Teller und nehmen Sie sich eine Gabel. Bei Johannisbeeren darf es auch gern ein Teelöffel sein.

Dann setzen Sie sich hin und konzentrieren Sie sich nur auf dieses Obst. Führen Sie mit dem Besteck ein Stück in den Mund. Gern können Sie auch vorher noch einmal daran riechen. Kauen Sie langsam und achtsam, bevor Sie es herunterschlucken. Wichtig ist, dass Sie wesentlich langsamer kauen als gewöhnlich und wesentlich öfter kauen als eigentlich nötig. Nehmen Sie ganz bewusst die ersten Empfindungen im Mund wahr. Probieren Sie, die Aromen zu beschreiben. Sind sie intensiv? Ist es sehr süß im Mund? Spüren Sie Säure?

Der zweite Bissen sollte genauso bewusst erfolgen.
Dabei denken Sie genau über dieses Stück Obst nach. Wo ist es heimisch? Wo wurde es angebaut? Wie sah der Baum oder Strauch möglicherweise aus?
Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen – aber nur um dieses Stückchen Obst.

Der dritte Bissen kann neue Fragen aufwerfen. Dabei können Sie über die Menschen nachdenken, die beteiligt waren.
Wer hat das Obst möglicherweise angebaut? Wer hat es transportiert? Wo haben Sie es gekauft? Kauen Sie dabei ganz bedächtig.
Bei den nächsten Bissen sollten Sie weiterhin Ihre Gedanken bei dem Obst haben. Ist Ihr Exemplar größer oder kleiner als gewöhnlich? Gefällt Ihnen die Farbe? Warum haben Sie genau diese Frucht aus Ihrem Obstkorb genommen?

Bitte sehen Sie die Fragen nur als Anregungen. Es ist ebenfalls gut, wenn Ihre Gedanken die ganze Zeit bei einem Punkt verweilen. Zum Beispiel, dass Sie sich die ganze Zeit die Obstplantage mit allen Menschen darauf vorstellen. Wichtig ist nur, dass Ihre Gedanken nicht zum Tagesgeschehen zurückwandern, sondern beim Essen bleiben.
Wenn Sie fertig sind bedanken Sie sich im Stillen, bei den Menschen und bei der Natur.